THD stellt Klimaschutzkonzept vor
3.12.2025 | THD-Pressestelle
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) hat ihr neues Klimaschutzkonzept vorgestellt. Mit diesem Schritt setzt die Hochschule ein starkes Zeichen für nachhaltiges Handeln und übernimmt Verantwortung für die Zukunft. Die Präsentation fand am 26. November in den Räumlichkeiten der THD in der Veilchengasse statt. Neben der erweiterten Hochschulleitung nahmen auch ein Stadtrat sowie Vertreterinnen und Vertreter kommunaler Einrichtungen wie Stadtwerke, Landratsamt und Schulen teil.
Das Konzept wurde von Prof. Dr. Michael Laar, Leiter des Projekts Klimaschutzmanagement, präsentiert. Kerninhalte sind die Erstellung der ersten Treibhausgasbilanz der Hochschule, eine Potenzialanalyse in den Handlungsfeldern Mobilität, Liegenschaften, Beschaffung und Abfall, die Definition von Zielsetzungen sowie die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs. Jede Maßnahme wird in einem Steckbrief mit Zielsetzung, beteiligten Akteuren, Kosten, Zeitrahmen, erwarteter Treibhausgaseinsparung und Priorität dargestellt. Ergänzt wird das Konzept durch eine Szenarienanalyse, die zeigt, wie sich die Emissionen der THD bis 2050 entwickeln würden, wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden. Darüber hinaus enthält es eine Verstetigungsstrategie, ein Controllingkonzept sowie eine Kommunikationsstrategie.
Die Ist-Analyse zeigt, dass die THD bereits wichtige Fortschritte erzielt hat. So bezieht die Hochschule Ökostrom, wodurch der Stromverbrauch bilanziell keine Emissionen verursacht. Bei Dienstfahrzeugen wird zunehmend auf Elektromobilität gesetzt, der Energieverbrauch am Hauptcampus konnte seit 2019 um 24 Prozent gesenkt werden und Photovoltaikanlagen werden kontinuierlich ausgebaut.
Gleichzeitig macht die Analyse deutlich, wo die größten Herausforderungen liegen. Rund 78 Prozent der Gesamtemissionen entstehen durch die Pendlermobilität von Studierenden und Mitarbeitenden. Dieses Problem betrifft viele Hochschulen im ländlichen Raum und kann nur durch externe Faktoren wie ein verbessertes ÖPNV-Angebot oder mehr bezahlbaren Wohnraum in Hochschulnähe gelöst werden. Auch die Wärmeversorgung stellt eine Herausforderung dar: Derzeit bezieht die THD Erdgas. Eine klimafreundlichere Lösung könnte ein Fernwärmenetz in Deggendorf sein – dessen Aufbau jedoch nicht allein durch die Hochschule realisierbar ist und hohe Investitionen erfordert. Ebenso sind energetische Sanierungen älterer Gebäude kostspielig und nur mit zusätzlichen finanziellen Mitteln umsetzbar.
Prof. Laar betonte die Bedeutung des Grundsatzes „Walk the Talk“: „Klimaschutz beginnt bei uns selbst. Wir wollen nicht nur Konzepte schreiben, sondern sie auch leben. „Walk the talk“ oder auf gut bayerisch: Macha, ned nua redn.“
Das Klimaschutzkonzept ist im Rahmen des Förderprogramms der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) entstanden, das die Erstellung von Klimaschutzkonzepten und den Einsatz eines Klimaschutzmanagements unterstützt. Der Projektzeitraum erstreckte sich von 1. März 2023 bis 30. November 2025. Ziel war es, ein umfassendes Konzept zu entwickeln, das die Grundlage für den Klimaschutz an der THD bildet und langfristig verstetigt werden kann.
Bild (THD): THD-Professor Dr. Michael Laar stellte das erarbeitete Klimaschutzkonzept vor.