HaW im Kontext der Globalisierung: Brücken bauen für die chinesisch-bayerische Zusammenarbeit
10.11.2025 | THD-Pressestelle
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) war am 21. Oktober Gastgeberin des „Chinesisch-Bayerischen Hochschulpräsidentenforums“. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik diskutierten über die Rolle der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaW) in einer zunehmend vernetzten Welt. Insgesamt waren neun Hochschulen aus der Volksrepublik China, fünf bayerische HaW sowie das Bayerische Hochschulzentrum für China mit dabei. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Ministerialdirigent Dr. Tobias Haaf aus dem bayerischen Wissenschaftsministerium, Altpräsident Prof. Dr Reinhard Höpfl sowie der Hochschulleitung vertreten durch Vizepräsidentin Prof. Dr. Veronika Fetzer, Vizepräsident Prof. Dr. Marcus Herntrei und Vizekanzlerin Dr. Stefanie Duarte-Fernandes.
Manuela Krawagna-Nöbauer von der Stabstelle Asienprojekte der Deggendorfer Hochschule hatte das Forum organisiert. Sie betont, dass „die Teilnahme einer Delegation des chinesischen Bildungsministeriums sowie die Anwesenheit von Ministerialdirigent Dr. Tobias Haaf die strategische Bedeutung dieses Dialogformats für aktuelle und zukünftige bayerisch-chinesische Hochschulkooperationen unterstreicht.“ Das Forum sei seiner Aufgabe als Plattform mehr als gerecht geworden. „Ein Paradox unserer Zeit: Je digital vernetzter wir sind, desto wichtiger wird das persönliche Miteinander“, so Krawagna-Nöbauer. Im Mittelpunkt des Dialogs seien insbesondere Fragen der interkulturellen Bildung sowie die Entwicklung und Förderung von Programmen zum Austausch von Studierenden und Lehrenden gestanden. Darüber hinaus habe man intensiv über die Rahmenbedingungen weiterer globaler Kooperationen diskutiert.
Dr. Haaf stellte in seinem Grußwort die „Leistungsfähigkeit, Forschungsstärke und Innovationskraft der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ in den Mittelpunkt, die durch das „milliardenschwere Investitionsprogramm der Hightech Agenda Bayern nochmals starken Rückenwind“ erhalten hätten. Zugleich betonte er die „hohe Verantwortung“ der Hochschulen als „Orte der Bildung und Forschung, des kritischen Denkens und Diskurses sowie als Brückenbauer zwischen Kulturen, Generationen und Forschungsdisziplinen.“
Im Rahmen des Forums fand außerdem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Lernen und Lehren im digitalen Zeitalter“ statt. Im Zentrum standen generative KI-Modelle wie etwa ChatGPT. Diese bieten der Hochschullehre und den Studierenden neue Möglichkeiten, sie stellen beide aber auch vor beachtliche Herausforderungen. Das ist in China nicht anders als in Bayern. „Da diese Technologien längst in den allermeisten Unternehmen angekommen sind und gerade deren Geschäftsmodelle mehr oder weniger stark transformieren, ist es insbesondere für die HaW selbstverständlich geboten, Innovationen in Lehre und Forschung von Anfang an mit offenen Armen aufzunehmen“, sagt Dr. Jörg Kunz, Leiter der Wissenschaftskommunikation an der THD.
Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt war das Thema „Chinakompetenz-Deutschlandkompetenz“ und die Frage, wie Hochschulen trotz der aktuellen globalen Spannungen voneinander und miteinander lernen können. Der interkulturelle Dialog wurde als Schlüssel für erfolgreiche Bildungskooperationen hervorgehoben. Sehr passend, schließlich stand das Forum im Zeichen von „Brücken bauen – Verbindungen schaffen“, wie nicht nur Ministerialdirigent Haaf, sondern auch Vizepräsidentin Veronika Fetzer in ihrer Keynote-Rede gleich zu Beginn betont hatte.
Bild (THD): THD-Vizepräsidentin Prof. Dr. Veronika Fetzer mit Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Zeng Xiangjun.