Herzlich willkommen an der Technischen Hochschule Deggendorf! Einer Hochschule mit grenzenlosen Möglichkeiten, an der Studierende und Mitarbeitende studieren, forschen, lehren und mutig Innovationen und Entwicklungen voran treiben. Entdecken Sie die THD - innovativ & lebendig.
Bereits zum zweiten Mal war die Technische Hochschule Deggendorf (THD) mit der Ideenwerkstatt „Make Your School“ am Gymnasium Vilshofen am Start. Über siebzig Oberstufenschülerinnen und -schüler, vier externe Mentoren sowie Fachleute der THD tüftelten gemeinsam an visionären Lösungen, die den Erfindergeist wecken, Zukunftstechnologien greifbar machen und innovative Ideen fördern – mit dem Ziel, die Schule als Ort moderner Kreativität und Technikbegeisterung weiterzuentwickeln.
Das Gymnasium verwandelte sich an insgesamt vier Schultagen in eine Kreativwerkstatt, in der freies und vor allem selbstorganisiertes Arbeiten nicht nur willkommen, sondern explizit gefordert waren.
„Das Format ist für die Jugendlichen durchaus ungewohnt. Hier wird Wissen nicht frontal vermittelt, es heißt selbst aktiv zu werden“, so Birgit Kölbl-Grantner, die Projektkoordinatorin des Projekts „Make Your School“ an der THD.
Bevor die praktische Umsetzung starten konnte, mussten zuallererst die Probleme benannt und mögliche Lösungsideen entwickelt werden. War die Idee erst einmal skizziert, folgte als nächster Schritt die Recherche nach den passenden Bauteilen und das Festlegen der Materialien. Angeleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von den erfahrenen Mentoren Emil, Simon, Lukas und Henrik, die alle vier hauptberuflich bereits in Wirtschaft und Wissenschaft tätig sind, und im Rahmen von „Make Your School“ gerne ihr Know-how weitergeben.
„Da ist Durchhaltevermögen gefordert. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich selbst als Team organisieren, eigenverantwortlich die Aufgaben aufteilen und sich die Zeit bis zum Abgabetermin richtig einteilen. Es gilt auch mal Frust auszuhalten, wenn es gerade nicht so rund läuft“, berichtet Ludwig Danner als projektverantwortliche Informatiklehrkraft.
Als sogenanntes I-Tüpfelchen obendrauf gab es für die kreativen Nachwuchstalente einen kurzweiligen Impulsvortrag „Von der Idee zum Hack – wie Cybersicherheit und Kreativität zusammenfinden“ von Prof. Dr. Martin Schramm vom ortsansässigen Campus der THD. Viele Impulse und aktuelles Praxiswissen gabs vom Cybersecurity-Spezialisten, der am Technologietransferzentrum für Digitale Sicherheit in Vilshofen forscht und neue Sicherheitslösungen mitentwickelt. „Seid neugierig und baut euch eure Lösungen selbst!“ mit dieser Botschaft richtete sich Schramm an die Anwesenden.
Bei einem Streifzug durch die Tüftelwerkstatt zeigte er sich begeistert von den neu entstehenden Prototypen wie der Selbstbestelltheke, einem smarten Mülleimer, dem Automatischen Fensterkipper, einem Multifunktionsstuhl, einem Mensameter, einem Anwesenheitszähler, der Parksystemanzeige, einem Snackautomaten, einem Ruheraumsystem und vielen weiteren praktischen Lösungen. Für einige Lacher sorgte die Vorstellung eines selbstfahrenden Huhns.
Zum krönenden Abschluss der Projektwoche präsentierten alle Teams ihre neu entwickelten Prototypen in einem mitreißenden Pitch im Atrium. Vor Lehrkräften und Schulleiter Stefan Winter zeigten die Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll, wie aus kreativen Ideen funktionierende Innovationen entstanden. Auch die Zehntklässler waren dabei – diesmal noch als interessierte Zuschauer, um einen Vorgeschmack auf das zu bekommen, was sie im nächsten Jahr selbst erwartet.
„Make Your School“ ist eine deutschlandweite Initiative von Wissenschaft im Dialog aus Berlin, die dank regionaler Netzwerkpartner das Tüfteln deutschlandweit in die Schulen bringt. Gefördert wird das Projekt von der Klaus Tschira Stiftung. Eine der insgesamt zwei bayerischen Regionalkoordinationen ist an der THD angesiedelt. Eine Win-Win-Situation für beide Partner. „Make Your School“ profitiert von den regionalen Netzwerkstrukturen der Hochschule sowie dem Wissenstransfer und die Technische Hochschule, die sich seit Jahren bereits sehr engagiert für die MINT-Bildung einsetzt, kann das didaktisch bestens ausgearbeitete Technikangebot direkt in der Region anbieten und mit eigenem Know-how noch bereichern. Hauptprofiteure sind die Schülerinnen und Schüler vor Ort. „In einer Zeit des Fachkräftemangels, in der sowohl Handwerk wie auch Ingenieurswissenschaften händeringend Nachwuchskräfte zu akquirieren versuchen, ist dieses kreative Tüftelprojekt wichtiger denn je!“, so Birgit Kölbl-Grantner erfreut, dass die THD bei den Jugendlichen so die Faszination für Smart Solutions fördern kann.
Ländliche Gemeinden in der gesamten EU stehen vor besonderen Herausforderungen was Nachhaltigkeit angeht. Um diese zu bewältigen und Europa bis 2050 klimaneutral zu machen, müssen diese gelöst werden. Das europäische Projekt STORCITO mit Beteiligung der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) hat sich genau das zur Aufgabe gemacht. Das Projektkonsortium traf sich dafür nun von 18. bis 20. November in Spanien.
Grundlage für Fallstudie gelegt
Unter Leitung der Universidad de Vigo in Nordspanien kamen elf Partner aus fünf europäischen Ländern zum ersten Präsenzmeeting des Projekts STORCITO in Allaríz in Spanien zusammen. Rund dreißig Personen aus Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Norwegen und Griechenland hatten es sich in diesen Tagen zum Ziel gemacht, die Grundlagen für die Fallstudien des Projektes zu legen und mit der Arbeit an ebendiesen zu beginnen. Einen Teil des Treffens stellte der von den Mitarbeitern der THD geleitete Workshop „Wildfire Prevention Toolbox“, dar. Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Javier Valdes von der THD entwickeln hierbei ein Tool, welches anhand von Wetter- und Geodaten das regionale Waldbrandrisiko präzise prognostizieren kann.
Interessensgruppen aus Region einbezogen
Das Projekt STORCITO zielt darauf ab, die Gesellschaft einzubeziehen und so den bestmöglichsten Effekt für die Menschen vor Ort zu erreichen. Deshalb waren diverse zukünftige Interessensgruppen aus der Region zum Projekttreffen eingeladen worden, darunter Vertreter aus Politik, Brandbekämpfung und der Industrie, aber auch betroffene Einwohner. Deren Expertise und Bedürfnisse leisten einen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Projektes.
Über das Projekt
Das von Horizon Europe geförderte Projekt hat es sich zum Ziel gemacht, ländliche Gebiete auf dem Weg in eine inklusive und klimaneutrale Zukunft zu unterstützen. Das beinhaltet einen besseren Schutz vor Waldbränden, die Versorgung mit sauberer Energie, welche auch die Thematik der CO2-Abscheidung und – Speicherung einschließt und eine bessere Vernetzung durch umweltfreundliche Verkehrsmittel. Geleitet wird das Projekt vom Campus Ourense der Universidad de Vigo.
In Organisationen und Unternehmen existieren vielzählige detaillierte und aussagekräftige Datensätze. Würden diese als sogenannte Open Data der Forschung frei zugänglich gemacht, könnten fundierte Erkenntnisse für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gewonnen werden. Um diese Datensätze vor einer Veröffentlichung effektiv zu anonymisieren, realisierten die Forschenden des Projekts EAsyAnon nun erfolgreich ein Empfehlungs- und Auditsystem. In der Abschlussveranstaltung am 26. November wurden die Ergebnisse am Campus Vilshofen (Technische Hochschule Deggendorf, THD) vorgestellt.
Datensätze zu anonymisieren – das heißt alle Merkmale zu entfernen, die Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen – ist ein üblicherweise komplexer und langwieriger Prozess. Das Projekt schafft hingegen eine rechtssichere, kosteneffiziente und technisch einfach handhabbare Grundlage, damit Unternehmen Datensätze auf eine Veröffentlichung als Open Data vorbereiten können. Das Projektkonsortium aus den THD-Campi Vilshofen, Grafenau und Bad Kötzting, der Universität Augsburg sowie drei wirtschaftlichen Kooperationspartnern entwickelte dazu vier Open-Source-Softwarekomponenten:
Unternehmen und Einrichtungen wird es damit erleichtert, Daten zugänglich zu machen, um eine gemeinwohlorientierte, evidenzgetriebene Wissenskultur zu unterstützen.
Informationen zum Projekthintergrund
Das Projekt EAsyAnon – Empfehlungs- und Auditsystem zur Anonymisierung wird finanziert durch die Europäischen Union (NextGenerationEU) und gefördert durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Die Projektlaufzeit erstreckt sich vom 15. Dezember 2022 bis 14. Dezember 2025, die Projektleitung obliegt Prof. Dr. Florian Wahl, THD. Das Projekt ist eine Forschungskooperation der Technischen Hochschule Deggendorf, Universität Augsburg, den Unternehmen Passion4IT GmbH und Smart in Media AG sowie dem IT-Sicherheitscluster e.V.