„Warum macht ihr eigentlich immer diesen Tag der offenen Tür?! Das bringt doch nichts und ich muss am Freitag schon früher nach Hause gehen, weil ich bei der lauten Musik am Campus nicht mehr ungestört im Büro arbeiten kann.“ Mit genau so einer Aussage sah ich mich von einigen meiner Kollegen – allesamt aus dem technischen Bereich – konfrontiert. Den Arbeitseifer meiner Kollegen in allen Ehren, aber für eine so prestigeträchtige Veranstaltung inklusive cooler Bands lohnt es sich durchaus mal früher den Stift fallen zu lassen und den Campus unsicher zu machen.
Warum?! Dafür gibt es viele fundierte Gründe und das nicht nur, um mehr Leben in die Work-Life-Balance zu bringen. Was meine Kollegen nämlich nicht wussten, dass Events nicht nur für gute Laune sorgen, sondern als wichtiges Marketinginstrument für die Kundenbindung unabdingbar sind. Wo sonst kann man das Gefühl, für das die Marke – in unserem Fall die THD – steht, so gut und einfach an die Zielgruppe vermitteln?
Egal ob Tag der offenen Hochschule, Donaufest, Veilchengassenfest, Campusfestival oder die Beteiligung an der Langen Kultur- und Einkaufsnacht, das Ziel solcher Events ist immer das gleiche: Menschen für die Hochschule zu begeistern und an sie zu binden und das so unterhaltsam und spaßig wie möglich. Aber natürlich dreht sich nicht immer alles nur um Unterhaltung. Es gibt einige stichhaltige Gründe, wie solche Events zur Markenbildung und dem Image der Hochschule beitragen.
Zielgruppe: Egal um welche der oben genannten Veranstaltungen es geht, sie alle sprechen ein breites Publikum an. Während die klassischen Marketingmaßnahmen sich überwiegend auf Schülerinnen und Schüler beziehungsweise Studieninteressierte konzentrieren, richten sich Events darüber hinaus auch an die Bevölkerung, die eigenen Beschäftigten, Entscheidungsträger in der Region und alle anderen, die entweder in der Gegend sind oder Lust auf einen abwechslungsreichen Tag haben. Die Zielgruppe ist hier also viel größer als üblich.
Standing in der Region: Da Veranstaltungen, besonders solche außerhalb des Campus, alle ansprechen, die sonst nie oder selten einen Fuß aufs THD-Gelände setzen, tragen sie die Hochschule nach draußen. Wer also bisher noch keine Berührungspunkte hatte, kommt beispielsweise beim Donaufest oder der Langen Kultur- und Einkaufsnacht nicht um die Hochschule herum. Das stärkt nicht nur die Präsenz in der Umgebung, sondern trägt auch dazu bei, dass sie als aktiver Teil der Region ein anderes, besseres Standing bei der Bevölkerung bekommt.
Interaktivität und Emotionalisierung: Auf keinem anderen Marketingkanal werden die Emotionen der Zielgruppe so gut angesprochen, wie über Events. Durch den interaktiven Einbezug der Zielgruppe, die selbst mal in die Labore schnuppern, bei einem Experiment Hand anlegen oder die Lehrenden auf Augenhöhe treffen kann, kann das Gefühl der Marke bestmöglich vermittelt werden. Die THD wird greifbar und bleibt im Gedächtnis, denn Emotionen bleiben bekanntlich hängen.
Image und Identität: Durch die direkte Nähe zur Zielgruppe und der Begegnung auf Augenhöhe wird Nähe geschaffen. Das baut Barrieren ab und Vertrauen auf. Perfekt also, um sowohl die Identität, also das Selbstbild der Hochschule, als auch das Fremdbild, das sogenannte Image, zu stärken. Durch die Verbindung und Überschneidung von interner Zielgruppe, also Beschäftigte, Lehrende, Studierende etc. und dem Bild, das die Besuchenden wahrnehmen, entsteht Authentizität. Und diese trägt wiederum zu einer positiven Wahrnehmung, sowohl im Innen wie im Außen bei.
Kundenbindung und langfristige PR: Durch die interaktive Einbeziehung der Zielgruppe, der emotionalen Aufladung durch die direkt angesprochenen Gefühle und dem authentischen Auftritt durch Events entsteht eine viel intensivere und langfristigere Kundenbindung als über die klassischen Marketingkanäle möglich wäre. Über Veranstaltungen reden wir bekanntlich auch Wochen nach dem Event noch und tragen so durch Mundpropaganda zu einem positiven Bild des Veranstalters, in unserem Fall der Hochschule, bei. Klassische und perfekt zelebrierte PR also. Und diese wirkt erwiesenermaßen länger nach als bloße Werbung.
Man könnte natürlich noch viele weitere Pluspunkte von Events anführen, aber um meine Kollegen nicht zu langweilen, hatte ich mich in unserer Unterhaltung auf diese sechs beschränkt. Fasst man es kurz und knackig zusammen, so lässt es sich so auf den Punkt bringen: Durch Hervorheben der eigenen Einzigartigkeit und dem Leben der eigenen Identität sticht man als Hochschule aus der Masse hervor. Man hinterlässt einen bleibenden positiven Eindruck bei der Bevölkerung, Studieninteressierten, Beschäftigten, Sponsoren und Partnern. Man trifft sie damit quasi alle mitten ins Herz. Dafür lohnt es sich durchaus freitags mal früher Feierabend zu machen und sich mit einem Getränk unters Feiervolk zu mischen.
Miriam Bleck
Nach Stationen in München, Mittweida, Salzburg und Rom bringt Miriam Bleck ihre Schreibskills und internationalen Erfahrungen seit 2019 in der Pressestelle der THD ein. Sie befasst sich mit aktuellen Entwicklungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und ist für alles rund um Nachhaltigkeit und Energiewende zu begeistern. Im THD-Blog schreibt sie über aktuelle Themen, Persönliches und alles, was ihr sonst so durch den Kopf geht.