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Presseartikel

Girls‘ Day am European Campus Rottal-Inn

Technologieberufen eine Chance geben – Girls‘ Day am European Campus Rottal-Inn

29.4.2024 | THD-Pressestelle

In osteuropäischen Ländern gelten Frauen in technischen Berufen als normal, in westeuropäischen – aus wirtschaftlicher Sicht fortschrittlichen – Ländern wird darauf oft noch mit Überraschung reagiert. Am bundesweiten Aktionstag Girls‘ Day, der Mädchen zu mehr Interesse an MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) motivieren will, nahmen deshalb knapp 40 Pfarrkirchner Schülerinnen an themenspezifischen Workshops des European Campus Rottal-Inn (ECRI) teil.

Konkrete Berufsideen haben die 12- bis 14-jährigen noch keine, sie halten sich ihre Optionen offen. Siebtklässlerin Miriam interessiert sich aber beispielsweise für die Kombination aus Pflege und Technik, weshalb ihr der Workshop im Labor Gesunde und Nachhaltige Gebäude besonders gefiel. Dort wurde unter anderem erläutert, wie Wohnumgebungen für die Bedürfnisse körperlich beeinträchtigter Personen konzipiert werden können. Am ECRI steht dazu ein Anzug bereit, der Einschränkungen, wie Bewegungs- oder Sehprobleme simuliert, um Planende zu unterstützen sich dem Hausbau aus einer anderen Perspektive zu nähern.

Auch im Tourismus spielt Technik eine Rolle. Im Labor für Digitale Gesundheit und Smart Tourism gab es dazu Anschauungsmaterial: Eine App, die die Kamera des Smartphones nutzt, um auf dem Bildschirm die reale Umgebung abzubilden und zusätzlich virtuelle Tiere einfügt. Augmented Reality-Angebote wie diese werden im Tourismus bereits vielfältig eingesetzt, zum Beispiel: Bildschirme in Bussen, auf die die Umgebung übertragen wird, gepaart mit einem Programm, das beim Vorbeifahren Sehenswürdigkeiten erkennt und gleichzeitig Zusatzinformationen für die Passagiere einblendet.

Im Nachhaltigkeitslabor ging es um Lieferketten und um die Herkunft der einzelnen Bestandteile eines Smartphones. Die jungen Frauen verglichen, wie viele elektronische Geräte sie besitzen und wie sie diese in Zukunft durch generalüberholte Gebrauchtprodukte ersetzen können, um Ressourcen zu sparen. Im Lötworkshop im Elektroniklabor versuchten sich die Teilnehmerinnen am handwerklichen Arbeiten: An einer Platine übten sie den Umgang mit dem Lötkolben, um elektronische Komponenten zu verbinden und eine blinkende Wäscheklammer zusammen zu setzen.

Den Mädchen war es wichtig, dass ihnen MINT-Themen nicht nur nähergebracht werden, sondern, sie sich auch mit Frauen aus diesen Berufsfeldern austauschen können. So wurden sie während den Vorträgen der Laboringenieurinnen und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen ebenfalls von Studentinnen der Studiengänge Health Informatics und Industrial Engineering betreut.

Aufgeteilt in vier Gruppen konnten die Siebt- und Achtklässlerinnen von der Realschule Pfarrkirchen und dem Gymnasium Pfarrkirchen an je zwei Workshops teilnehmen. Diese fanden in den Laboren für Gesundes und Nachhaltiges Bauen, Digitale Gesundheit und Smart Tourism, Nachhaltigkeit und Elektro- und Energietechnik statt. Dabei waren am englischsprachigen ECRI auch durchgängig ihre Fremdsprachenkenntnisse gefordert.

Die Aktionen zum Girls‘ Day werden jährlich an den verschiedenen Standorten der Technischen Hochschule Deggendorf angeboten und vom MINT-Team der Hochschule organisiert.

Bild (THD-ECRI): Augmented Reality am Girls‘ Day: Schülerin betrachtet auf dem Bildschirm ihre reale Umgebung und fügt zusätzlich virtuelle Tiere ein.